Heute möchte ich Ihnen über die neuesten Erkenntnisse zum Thema Mikrobiom und Darm berichten. Die Bedeutung des Darms für die Gesundheit und die Probleme, die eine Dysbiose und ein Leaky-Gut mit sich bringen.
Zuerst aber ein paar Zahlen und Fakten, die Ihnen die Wichtigkeit und die Größenordnung des Darms und des Mikrobioms näher bringen sollen.
Der Darm hat eine Körperoberfläche von 400 m2, die Haut 2 m2 und die Lunge 100 m2. 80% aller Immunzellen befinden sich auf der 400 m2 großen Oberfläche des Darms. 90% der Afferenzen (Signale) gehen vom Enterischen Nervensystem nach oben zum zentralen Nervensystem nur 10% von „oben“ nach „unten“.
Botenstoffe wie Leptin, Serotonin, Dopamin und Melatonin sorgen für Hunger, Angst, Stress, Depressionen und sind somit „Bauchgefühle“.
Die Funktionen gehen weit über „Entsorgung“ hinaus, sie sind Entschlackung, Entgiftung, Mineralien- und Säure-Basen-Ausgleich, Recycling von Wasser, Gallensäure und Hormone,….
Das Mikrobiom hat 100 Mrd. Bakterien in 1 Gramm menschlichem Kot, während sich nur10.000 – 100.000 Bakterien pro cm2 Haut befinden. Je größer die Diversität (Artenvielfalt) desto besser. Es gibt einen Biofilm von der Nase, Ohr, Haut, Lunge, Mund, Blase, Scheide (Frauen), Penis (Männer) und dem kompletten Verdauungstrakt bis zum Anus. Der Ursprung der richtigen oder falschen Besiedelung liegt immer im Darm, liegt im Darm eine Fehlbesiedelung vor, so hat das Konsequenzen für alle Organe. Denn die Darmflora steht in einem ständigen Austausch mit den menschlichen Zellen, Geweben und Organen, bewacht von unseren Immunzellen und den Nervenzellen.
Mittlerweile wurde in vielfältigen Studien nachgewiesen, dass Menschen mit Autoimmunerkrankungen andere Bakterien im Darm haben als Gesunde, dass Geschwister mehrere Arten gemeinsam haben als Fremde, dass viele Erkrankungen durch Veränderungen des Mikrobioms entstehen wie z.Bsp:
Durchfall, Verstopfung, Divertikullitis, Reizdarmsyndrom, Darmmykosen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Lebererkrankungen, Fettleber, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfettwerte, Depressionen, Migräne, Demenz, Parodontose, Karies, Rheuma, Arthritis, Burnout, chronische Müdigkeit, Haarausfall, Neurodermitis, Blasenentzündungen, Vaginalmykosen, Akne, Bluthochdruck, Asthma, Atemwegsinfekte.
Krankhaft verändert wird das Mikrobiom durch Medikamente, wie Cortison, Pille, Antibiotika, Schmerzmittel, Säureblocker (PPI), Chemotherapie, falsche Ernährung, Stress, Entzündungen, etc.
Dies alles sind viele Gründe die Darmgesundheit und die Stuhldiagnostik bei nahezu allen Krankheitsbildern mit einzubeziehen. Denn nur wenn das Mikrobiom im Darm wieder in sein physiologisches Gleichgewicht gebracht wird hat der Patient auch die besten Möglichkeiten in die Selbstregulation und somit in die Gesundheit zu kommen.
Sind sie neugierig geworden oder möchten mehr zum Thema Darm und Gesundheit wissen, dann besuchen Sie regelmäßig unseren Blog, in dem wir Sie immer wieder mit neuen spannenden Informationen versorgen, oder Sie kommen zu einem Beratungstermin zu uns in die Praxis.