Blutdruck – gerade auch bei älteren Menschen
Täglich werden wir mit den Blutdruckwerten von Patienten konfrontiert die von den betroffenen Patienten als zu hoch empfunden werden – fast die Hälfte unserer älteren Patienten nimmt blutdrucksenkende Medikamente. Zu recht?
Dies ist nicht so einfach und pauschal zu beantworten. Das Thema wird recht kontrovers diskutiert.
Durch die unlängst in Amerika verkündeten neuen Richtwerte wurden über Nacht fast die Hälfte der US-Amerikaner zu Blutdruckpatienten gemacht – ein Schelm, der dabei an die Pharma Industrie denkt.
Trotzdem – Fakt ist, schon ab 125/80mm Hg steigt das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen etwas an – erst recht, wenn andere Risikofaktoren hinzukommen: Übergewicht, Diabetes, Nikotin und Alkohol.
Mindestens genau so wichtig: warum hat der Körper den Blutdruck erhöht. Der Körper ist ja schlau und macht nichts ohne Grund. Suchen – eine Alternative dazu gibt es nicht.
Es wichtig, sich mit dem Blutdruckproblem auseinanderzusetzen, aufgeklärt zu sein und neben einer Behandlung eines hohen Blutdrucks auch an eine wirksame Vorbeugung und Begleitbehandlung zu denken – zum Beispiel durch Magnesium-Gaben– erst kürzlich in einer groß angelegten Studie bestätigt.
Entscheidend ist jedoch ein entsprechender Lebensstil: Gewichtsverminderung, körperliche Bewegung, täglich flottes gehen 30 Minuten (Schrittzähler, weil wir uns meistens überschätzen). eine Ernährung die folgende Grundelemente enthält: regional, so frisch wie möglich, so natürlich (unverarbeitet) wie möglich, kein Schweinefleisch – Fleisch überhaupt nur 2 x im Monat, 1 x wöchentlich Fisch. Gemüse, Salate, Obst (nicht so viel Süßes). Ja, das beliebte Fleisch – es gibt jedoch klare Aussagen eines Kardiologen, dessen Herz-Patienten brauchen alle keine Stunts bei entsprechender Ernährung. Hier ist wirklich Disziplin gefragt – Belohnung gute Lebensqualität). Und mein Lieblingssatz: Tun muss es sein oder es gilt nicht.
Und die Zufuhr blutdrucksenkender Elektrolyte.
Kalium und Natrium sind den meisten Patienten als natürliche Gegenspieler bei der Blutdruckregulation bekannt – wie steht es jedoch mit dem Magnesium?
Zusammen mit blutdrucksenkenden Medikamenten werden häufig auch entwässernde Mittel verordnet – das kann durchaus zu einer Elektrolytverschiebung führen. Also messen im Blut – auch Verhältnis Calcium/Magnesium.
Magnesium – es kommt natürlich auf die „bioverfügbarkeit“ an, wie viel nimmt der Körper auf. Da spielt dann auch der in unserer Praxis oft im Vordergrund stehende Darm eine Rolle.
Wieviel täglich? 600 mg sollten es schon sein – wenn der vorher gemessene Wert nieder ist, auch 800 mg oder mehr (bis an die Durchfallgrenze) – am besten als in Wasser gelöstes Granulat – hier ist tatsächlich der Einzelfall entscheiden.
Und wie wird der Blutdruck richtig gemessen? Standardisiert, das heißt immer unter den gleichen Umständen: Uhrzeit, im Sitzen nach 5 Minuten Ruhe – und dann im Abstand von 1 Minute 2 x messen und den Durchschnitt (Mittelwert) nehmen.
Bitte am Oberarm – Handgelenk ist zu ungenau. Und aufschreiben!
Bei der Messung in einer Praxis kommt oft der „Weißkitteleffekt“ zum tragen – wir messen gerne an beiden Armen – auch daraus lassen sich gewisse Schlüsse ziehen.
Auch bei diesem Thema gilt – erst messen (auch bestimmte Blutwerte) – dann handeln. Wir beraten Sie gerne.