Burnout doch keine Frage des Stress?

Die letzten Tage konnte man in den Zeitungen und Nachrichten sehr viel zum Thema Burnout lesen und hören. Da war die Rede von hohen Kosten für die Firmen aufgrund von langen Ausfällen Ihrer Mitarbeiter, Mobbing, schlechtes Betriebsklima, zu hohe Arbeitsbelastung……….

 

Tatsache ist, ein Burnout kostet die Firma viel Geld, in der Regel wird der Mitarbeiter sehr schnell in die „Psycho-Ecke“ geschoben, bekommt nicht selten als erstes Mittel der Wahl schon mal ein Anti-Depressiva verordnet und dann sitzt er in der Falle. Monatelange Behandlungen bei einem Psychologen oder Coach, nicht selten mit dem Ergebnis dass der Job der Falsche ist, der Chef zu viel von Ihm verlangt und die Kollegen ihn mobben, ach ja und da wäre dann noch wahlweise die Ehefrau oder der Ehemann die vielleicht auch nicht genügend Wertschätzung und Unterstützung entgegenbringt.

 

Dann geht’s zur Reha, Sie lernen Progressive Muskelentspannung, Yogakurse werden belegt, ein Malkurs oder vielleicht auch Töpfern gegen den Stress,…. die Möglichkeiten sind vielfältig.

 

Wenn wir jedoch ganz ehrlich sind dann hatten es unsere Großeltern mit Sicherheit härter in ihrem Leben als wir und es gab auch noch keinen Burnout.  Nicht selten mussten diese weite Wege zu Fuß zu Ihrer Arbeitsstelle hinter sich bringen, die meisten arbeiteten noch schwer körperlich, es gab auch noch keine 37 Stunden Woche und keine Gewerkschaften, die Frauen hatten keine Waschmaschinen und in der Regel auch nicht nur 1 oder 2 perfekte Wunschkinder, sondern einen „ganzen Stall“ voll Kinder. Es wurde selbst gekocht und gebacken und nicht selten war das Geld knapp und die „Hausfrau“ musste kreativ sein um alle satt zu bekommen.

 

ABER es gab auch keinen Freizeitstress, kein Handy dass in der Hosentasche steckt und nachweißlich bei 17 jährigen Jungs die Qualität der Spermien in den Zustand eines 70 jährigen Mannes versetzt (Verhütung? Wohl bald nicht mehr nötig). Kein Instagramm und Facebook auf dem ständig jede Freizeitaktivität gepostet und kommentiert werden muss, viele sehen sich so unter Druck ständig spektakuläre Freizeitaktivitäten zu unternehmen nur um etwas spannendes posten zu können. Am Wochenende mit der Familie zu grillen und auf der Terrasse zu liegen???? Undenkbar, heute wird aus grillen ein Event, Barbecue ist wohl noch das simpelste, es gibt Outdoorküchen, Grillkurse, ganze Menüs werden gegrillt, wer gibt sich da noch mit einer Wurst, einem Steak oder einem Folienkartoffel oder Maiskolben zufrieden?

 

Einfach am Sonntagmorgen eine Runde joggen oder Rad fahren? Weit gefehlt, dank der Fitbit und Appelwatch am Arm werden km und Rundenzeiten veröffentlicht was den nächsten Druck aufbaut, mit dem Rad muss es mindestens eine Alpenüberquerung sein das gehört ja heute schon zum Standardprogramm eines jeden der ein Mountain bike besitzt.

 

Auf der anderen Seite haben wir immer wertlosere Nahrungsmittel, es gibt Studien und Untersuchungen, die die Qualität und den Vitamin und Mineralstoffgehalt unserer Obst und Gemüse von 1986 – in die heutige Zeit vergleichen, das Ergebnis ist erschreckend. Die Verluste schwanken zwischen 50-über 90 Prozent. Getreide ist genmanipuliert, und Fleisch mit Antibiotika und Hormone belastet ebenso wie die Milch. Wir essen zu viele Fertigprodukte, zu viel Zucker, zu wenig Obst und Gemüse, trinken zu viel Alkohol, rauchen, haben Übergewicht, zu wenig Schlaf, zu wenig Bewegung und ja auch sehr viel Arbeit und Stress.

 

Und NIEMAND kommt auf die Idee, wenn wir wirklich ziemlich „fertig“ bei unseren Ärzten auftauchen ein ordentlich großes Blutbild mit einem Überblick auf unsere Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe zu machen!! Ja Sie haben recht, die Kasse bezahlt das nicht, aber es geht doch um Sie um Ihre Gesundheit, da muss man schon mal selbst Verantwortung übernehmen und in die Tasche greifen, aber es lohnt sich.

 

Das tatsächlich Problem oder die Ursache der meisten Burnout Patienten liegt nicht auf der Psychischen Seite, sondern die Ressourcen sind Verbraucht, wir haben leere Speicher und unser System funktioniert nicht mehr.

 

Wir messen täglich Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe in unserer Praxis und die Ergebnisse sind katastrophal, fast jeder Patient hat teilweise dramatisch niedrige Werte bei den Vitamin D3 Messungen, Magnesium unser wichtigstes Mineral (an über 300 Enzymen im Stoffwechsel beteiligt, das Nerven und Herzmineral) wird am meisten benötigt und ist meistens im Minus, B – Vitamine im Minus und mit Produkten aus dem Drogeriemarkt lösst sich das nicht so einfach auffüllen, wir benötigen die aktive Form die gibt’s nicht überall und die kostet auch etwas mehr, dafür kommt diese auch dort an wo sie hin soll. Aminosäuren? Noch nie gehört? Das kann nicht sein, wir bestehen daraus, es ist unser „Baumaterial“. Hat ihr Hausarzt noch nie gemessen?? Schade, ein Aminogramm ist meist sehr aufschlussreich und die Mängel einmal aufgefüllt geht’s gleich viel besser. Es gibt 10 essentielle und Semi-essentielle Aminosäuren, das heißt die müssen wir über die Nahrung zuführen, das geht aber nicht mit Fastfood und Fertiggerichten, und auch die Veganer und Vegetarier müssen sich etwas damit beschäftigen, wo und wie Sie genügend versorgt werden.

 

Vitamin C? Sie essen täglich eine Orange – wunderbar, nur leider wird es Ihren Vitamin C Spiegel im Serum nicht anheben, nein auch die Tablette oder das Pulver aus der Apotheke nicht, Studien zeigen, dass oral aufgenommenes Vitamin C den Blutserumspiegel so gut wie nicht anhebt, und genau das ist das wichtige!! Da muss es dann eben mal eine Infusionskur sein, dabei wird soviel Vitamin C ins Blut abgegeben, dass der Serumspiegel erhöht wird und das Vitamin C zu den Zielorganen gelangen kann in denen es fehlt.

 

Dies sind nur ein paar der einfachsten Dinge die zu beheben sind. Wenn der Organismus wieder ordentlich aufgefüllt ist und die Zahnräder wieder ineinander greifen, dann kommen wir auch wieder mit dem Arbeitspensum, dem Chef, den unfreundlichen Kollegen zurecht, wir freuen uns nach Feierabend auf unsere Familien und sind „stark“ genug am Wochenende auch mal einfach nur einen Spaziergang zu machen ohne Druck und Zwang.

 

Vielleicht sollte „betriebliches Gesundheitsmanagement“ Vorsorgeuntersuchungen im Sinne von Blutbildern die Sinn machen sein, als Jobsharing und nur noch 30 Stunden pro Woche zu arbeiten, denn was sollen wir dann mit der vielen Freizeit machen, einmal mit dem Fahrrad durch Australien? Die Alpenüberquerung haben wir ja schon abgehackt.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen einen entspannten Sonntag, genießen Sie das schöne Wetter ganz ohne Zwang und ich werde jetzt meine „handvoll“ Vitamine und Spurenelemente einwerfen gehen.

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